~*Kapitel 3 - Die Rückkehr der verschlossenen Tür*~


Der Winter ging und der Sommer kam und ehe man sich versah war die kleine Stadt gefüllt von allen möglichen Gestalten die man aus seinem Kopf verdrängt hatte.

Der im Wald verirrte und lang vermisste Hauptmann kehrte wieder zurück, verwirrt und mit zerfetzten Klamotten, viele Geschichten erzählt man sich was ihm alles widerfahren ist auf seinem Weg, doch niemand weiß es da er noch immer Hausarrest hat und so gehen die Gerüchte weiter.

Gut einen Monat lag die Stadt in Quarantäne, die Stadtwache hatte vergessen das Stadttor zu ölen und eines Tages ließ es sich einfach nicht mehr öffnen. Dutzende sich an den Kopf kratzende Wachen standen vor dem Tor, sie drückten und schoben, aber nichts tat sich. Wochenlang konnte niemand in die Stadt hinein oder hinaus, ganz zum Bedauern der Bewohner und als dann endlich mal einer auf die Idee kam aus den Vorratskammern das Öl zu holen war es zu spät. Diebe waren am Werk gewesen! Alle Umlaute waren geklaut geworden! Obwohl die Stadtwache ihre Posten verstärkte und den Hafen überwachten, sie gelten bis heute als verschwunden. Mittlerweile haben sich die Bewohner zwar damit abgefunden, aber seither werden die Umlaute gekennzeichnet und von der Stadtwache regelmäßig kontrolliert.

Durch den Verlust des Hauptmanns, verwirrten sich manche seiner Lämmchen. Ein junger Soldat zog in die Wälder – nicht ohne eine schöne Begleiterin – um nach ihm zu suchen. Gemeinsam erklimmten sie die höchsten Gipfel des Umlands, doch ihr Blick reichte nicht weit genug um erkennen zu können, dass der Hauptmann schon wieder da war, ebenfalls bemerkten sie auch nicht die geschlossene Tür. Ihre Zukunft bleibt ungewiss.

Nachdem sich die Tore wieder öffnen ließen zogen auch die drei Hexen zurück in die Stadt. Gebräunt und ausgeruht von dem Winter in ihrem Ferienhaus an der Costa del Anduin stürmten sie mit Pauken und Trompeten in die Stadt, stießen die frisch errichteten Umlaute wieder um und verschleppten die ahnungslosen Bürger zu einem riesigen Fest zu Ehren … ja zu wessen Ehren eigentlich? Acht natürlich, zu Ehren der Hexen!

Ich möchte an dieser Stelle nicht erwähnen wie Massen von Bier und Met geflossen sind, die bis spät in die Nacht getanzt wurde und sich selbst der zweite Vorsitzende des Rentnerstrickvereins zu einem gewagten Tänzchen überreden ließ, nein, nein, davon fange ich erst gar nicht an.

Zur gleichen Zeit an einem anderen Ort der Stadt schafften es ein paar Mutige und eine Fremdländerin sich in dem Keller einer Harfe vor den feierwütigen Hexen zu verstecken. Nun fragt euch doch nicht wie eine Harfe einen Keller haben kann, so was habt ihr sicher alle schon einmal gesehen!
Beflügelt von dem neugeborenen Patriotismus entbrannte eine heikle Diskussion zwischen dem Baumeister der Kartenhausgesellschaft und dem steckbriefgesuchten Entführer. Von der Fremdländerin schon längst als irre erklärt worden – womit sie wohl gar nicht so verkehrt liegt – schaffte es erst das Auftauchen eines entflohenen Soldaten die Streithähne zu beruhigen.

Nach einer langen Nacht kam das was immer kommen musste: Niemand räumte auf, stattdessen lagen alle verteilt unter Tische, Stühlen und Bäumen und träumten fröhlich vor sich hin – har har das Erwachen wird weniger lustig, aber immerhin muss auch mir ein Spaß gegönnt sein *Mit dem Stift zwischen den Schlafenden umherwandere und diese etwas verschöner*

Mehr über die Verfolgung des Stiftschwinger im nächsten Kapitel …

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